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Montag, 13.06.2016

Dr. Christian Visinteiner

Geburtsdatum: 19. Juli 1959
Mitglied seit: 1998
Funktion: 1998 Leutnant
                 seit 1999 Hauptmann
Schießleistung: 2002 Schützenschnur Gold
Auszeichnungen: 2001 Verdienstmedaille der Kompanie in Silber
                           2009 Landesfestumzugs-Medaille

Warum bin ich bei den Schützen?

Die Geschichte der Tiroler Wehrbereitschaft ist kontinuierlich vom 13. Jhd. bis zum toteln Umbruch von 1938 zu verfolgen. Sie endet jedoch nicht in jenem Jahr, sondern findet ihre Fortsetzung in den heute noch existenten Tiroler Schützenkompanien. Sie sind Träger jener Tradition, die Kaiser Maximilian I in seinem Landlibell von 1511 erstmals offiziell gereglet hat. Die Funktion der Schützen erfüllt sich heute freilich nicht allein im Hochhalten alter Überlieferungen, vielmehr stellt diese Organisation ein gesamt-kulturelles Phänomen dar, dass in vielen Schichten des Volklebens eine gewichtige Rolle spielt.

Den Schützen wird eine besondere Heimatliebe nachgesagt. Was aber ist "Heimat"? Heimat ist persönlich, der Mensch ist in ihr verwurzelt, sie ist unverwechselbar. Heimat ist seelisch-geistige Bindung an Mensch und eine Gegend. Dieses Heimaterlebnis ist sicher nicht mehr an Nachbarschaft oder eine Gemeinde gebunden denn ein Merkmal unserer Gesellschaft ist ihre erhöhte Mobilität. Immer weniger Menschen wohnen von der Kindheit bis ins Alter im selben Ort. Arbeits- und Wohnort oder bevorzugter Urlaubsort können "Wahlheimat" sein. Heimatgefühl können Stadt und Land auslösen. Dies gilt zB besonders für eine Stadt wie das geschichtsträchtige Hall, die in der Vielfalt der Formen und Ansichten so charakteristisch ist und in der Überschaubarkeit Wohlbefinden vermittelt. Der Heimatbegriff umschließt aber auch im hohen Maße sozial-kulturelle Bindungen, die Verbundenheit mit anderen Menschen, Gemeinschaften oder Gruppen. Neben der "landschaftlichen" steht "menschliche" Heimat. Auch ist Heimat ohne Beziehung zur Geschichte nicht denkbar. Wissen um die Vergangenheit ist prägende Kraft für Gegenwart und Zukunft.
Schützen gelten als Inbegriff der Verteidigung der Heimat gegen Feinde. Doch welche Feinde bedrohen heute unsere Heimat? Äußere Feinde, die unsere Heimat angreifen, können wir wohl Gott sei Dank ausschließen. Aber es gibt jede Menge innere Feinde: Gleichgültigkeit, Materialismus, Umweltzerstörung, Drogen, Ausstieg (bis hin zur Selbstaufgabe), Armut und viele andere. Hiere sehe ich eine neue, zusätzliche Aufgabe der Schützen: nennen wir sie soziale Verteidigung.

Die Speckbacher Schützen Hall haben diese neuen Aufgaben erkannt und haben sie teilweise schon umgesetzt bzw. sind dabei diese umzusetzen. Neben der Pflege und Erhaltung von Kleindenkmälern (Friedhofskapelle in Hall, Sonnenkapelle und Schönwehrerkapelle in Ampass) setzen sie sich immer wieder für Umweltschutz (zB Mithilfe bei der Reinigung der Innufer) und die Jugendförderung (der Jungschützenzug besteht seit 1976) ein und haben über viele Jahre mit der Holzaktion älteren Mitbürgern geholfen.
Ich bin überzeugt, dass sich unsere Schützen verstärkt dieser "sozialen Verteidigung" widmen und so ein unüberwindbares Bollwerk für die inneren Feinde darstellen, aber auch weiterhin die Tradition hochhalten.

Gelebte Kameradschaft und Freundschaft findet man in den Reihen unserer Kompanie und jede Ausrückung im In- und Ausland ist und bleibt ein unvergessliches Erlebnis. Deshalb bin ich stolz Speckbacher Schütze zu sein und es ist eine besondere Ehre diese Speckbacher Schützenkompanie als Hauptmann zu führen!